Der Arbeitskreis RuhrtalRadweg hat heute die politischen Entscheider aus Sauerland und Ruhrgebiet an einen Tisch gebracht, um den RuhrtalRadweg weiter zu einem touristischen Leitprodukt im Sektor des Fahrradtourismus in Deutschland zu entwickeln und für die notwendige Finanzierung dieses Projektes über 2009 hinaus zu werben. Zwar wären zunächst die mindestens erforderlichen Basismaßnahmen durch die erfolgreiche Teilnahme am Tourismuswettbewerb Erlebnis.NRW und die damit in Aussicht gestellten Landes- und EU-Fördermittel finanziell gesichert, ab 2010 muss das Projekt jedoch komplett durch regionale Beteiligte und Partner finanziert werden, erläuterte Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhrgebiet Tourismus GmbH & Co. KG. Als Gastgeber begrüßte Peter Demnitz, Oberbürgermeister der Stadt Hagen, die Anwesenden.
Zu belegen, dass der deutsche Fahrradtourismus insgesamt einen Wachstumsmarkt darstellt, ist Ziel einer umfassenden Grundlagenuntersuchung des Bundeswirtschaftsministeriums, die Ende 2007 in Auftrag gegeben wurde. Mit deren Hilfe sollen die wirtschaftlichen Potenziale des Fahrradtourismus stärker öffentlich gemacht werden. Frank Hofmann, ADFC-Fachreferent auf der Kommunalkonferenz, begrüßt dieses Engagement: Damit wird eine langjährige Forderung des ADFC nun endlich erfüllt. Die wirtschaftliche Bedeutung des Fahrradtourismus ist schon lange bekannt - bald können wir diese auch mit soliden Zahlen belegen." Die Ergebnisse werden 2009 auf der ITB in Berlin vorgestellt.
Für diese führende Fachmesse für Tourismuswirtschaft kündigt der ADFC zudem einen detaillierten Fachvortrag zum RuhrtalRadweg an und unterstreicht damit seinen heute schon hohen Stellenwert im Sektor des deutschen Fahrradtourismus. Insgesamt rangiert der erst 2006 eröffnete RuhrtalRadweg bereits in den Top 10 der meist genutzten Radwege Deutschlands. Dieses Jahr haben rund 150.000 Radler den Weg befahren. Natürlich wollen und können wir uns auf diesen Erfolgen nicht ausruhen, wenn wir weiterhin in der Bundesliga des deutschen Fahrradtourismus mitspielen möchten!, betont Biermann. Mittelfristig streben wir einen Platz in den Top 5 an. Dabei setzt er gemeinsam mit Samone Schwier, Geschäftsführerin des Sauerland- Tourismus e.V., auf deutliche Qualitäts- und Serviceverbesserung und verstärktes nationales und internationales Marketing.
Die dadurch zu erzielenden wirtschaftlichen Aspekte für die RuhrtalRadweg-Regionen hob Landrat Dr. Arnim Brux (Ennepe-Ruhr- Kreis) in seinem Redebeitrag zur Kommunalkonferenz hervor und belegte diese mit aktuellen Zahlen aus Hotellerie- und Gastronomie- Partnerbetrieben des RuhrtalRadwegs sowie des anliegenden Einzelhandels. Davon abgesehen erhöhe der Radwanderweg auch den Freizeitwert spürbar. Viele Radler würden zu Wiederholungstätern und würden auch außerhalb ihrer Fahrradtouren gerne die Angebote am RuhrtalRadweg nutzen. Der RuhrtalRadweg habe in diesem Zusammenhang aufgrund seiner Eigenschaften tatsächlich das realistische Potenzial, in die Top 5 aller deutschen Fernradwege aufzusteigen, bewertete Brux abschließend die Perspektiven des RuhrtalRadweges.
Ulrich Bork, Fachbereichsleiter Soziales, Kultur und Verkehr beim Hochsauerlandkreis, konkretisierte in diesem Zusammenhang geplante Maßnahmen: Dazu gehört auch die Einrichtung eines RuhrtalRadweg- Infozentrums, die Konzeption von Empfangsportalen in Winterberg und Duisburg, die Gestaltung von erlebbaren Aussichtspunkten im Ruhrtal oder die geplante intensivere radtouristische Beschilderung mit Hinweisen auf Beherbergung und Gastronomie entlang der Strecke. Zusätzlich strebe man auch eine kontinuierliche Verbesserung, Instandsetzung und regelmäßige Pflege der Fahrbahndecken und - ränder sowie der wegweisenden Schilder an.
Auch für Etappenradler sollen die Bedingungen noch verbessert werden. Der Regionalschienverkehr ist per Kooperation mit den RuhrtalRadweg-Machern teilweise schon jetzt mit speziellen Fahrradtriebwagen ausgestattet, in denen bis zu 30 Räder gleichzeitig untergebracht werden können. Es ist geplant, diesen Transportservice auszuweiten, um auch während aufkommender Nutzungsspitzen den komfortablen Personen- und Radtransport zu gewährleisten. Für alle, die das eigene Rad zu Hause lassen möchten ist ebenfalls gesorgt: Das Serviceangebot an hochwertigen Leihrädern am Streckenverlauf ist gut und soll zukünftig noch verstärkt werden, gibt Bork weiter Auskunft.
Bernhard Rechmann, Geschäftsführer der Ruhrgebiet Tourismus GmbH & Co. KG, stellte den Anwesenden dann die geplante und detaillierte Kosten- und Finanzierungsstruktur des Projekts für die nächsten fünf Jahre vor und schwor die kommunalen Partner und Beteiligten erneut auf die Chancen konsequenten Marketings und innovativer Maßnahmen ein. Er riet davon ab, sich auf den bisherigen Erfolgen auszuruhen und forderte zu stetigem kommunalen Einsatz und finanzieller Beteiligung auf. Abschließend wies er darauf hin, dass der Arbeitskreis RuhrtalRadweg den Kommunen auf diesem gemeinsamen Weg weiterhin konstante Beiträge zusichere.
Insgesamt haben die auf der Kommunalkonferenz präsentierten Erfolgszahlen des RuhrtalRadweges überzeugt. Die Pläne zur Sicherung und Erhöhung der Qualität, des Serviceangebots und die Bestrebungen zur Ausweitung nationaler und internationaler Vermarktungsaktivitäten sind von der Kommunalpolitik begrüßt worden. Der Arbeitskreis bewertet die positive Aufnahme der Themen als deutliches Signal für weiterhin starkes kommunales Engagement der RuhrtalRadweg-Anrainer.
Informationen zum RuhrtalRadweg unter: www.ruhrtalradweg.de