Im Rahmen des Netzwerks LückenLOS im HSK fand nun das erste thematische Forum statt. Der Schwerpunkt lag im Bereich Finanzen und Vorsorge. In den Räumlichkeiten der Diakonie Ruhr-Hellweg in Meschede konnten Netzwerkpartner und Interessierte sich grundlegend über Schuldnerberatung, deren Ansätze, Wege und Möglichkeiten informieren.
Außerdem stand die Deutsche Rentenversicherung Westfalen zur Verfügung, um in einem Vortrag die Chancen aufzuzeigen, seine Altersvorsorge auch mit kleinen Mitteln gut aufzustocken. Viele Besucher des Forums sind in beratenden Funktionen für die Alleinerziehenden der Region zuständig und konnten so gute Impulse für ihre Arbeit mitnehmen.
„Schulden – was nun?“ – so lautete der Titel des Vortrags von Frau Simone Einhäuser, Schuldner- und Insolvenzberatung Diakonie Ruhr-Hellweg. „Schulden entstehen in Lebensphasen des Umbruchs“, berichtet sie, „häufig wenn Familien gegründet werden oder im Trennungsfall.“ Daher ist auch ein großer Teil der Alleinerziehenden als Betroffene bei der Diakonie in der Beratung. Problematisch ist bei den Ein-Eltern-Familien, dass die meisten dauerhaft nur über ein geringes Einkommen verfügen, das kaum zum Unterhalt der Familie ausreicht. Erschwerend kommt hinzu, dass die oftmals noch sehr jungen alleinerziehenden Eltern mit der notwendigen strengen Steuerung der Haushaltsfinanzen überfordert sind. Gut für alle Betroffenen, dass es Hilfe gibt. Im Jahr 2011 wurden im Hochsauerlandkreis 268 Verbraucherinsolvenzen beantragt (Quelle: Information und Technik NRW – 14.9101 -).
„Aber das ist erst der letzte Ausweg.“, so Simone Einhäuser, „Vorher werden alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft, um eine Privatinsolvenz zu vermeiden.“ Die Diakonie berät und begleitet die Klientinnen und Klienten von Anfang an, zunächst wird die Gesamtsituation aufgenommen und durchleuchtet. Viele Betroffene sind froh, wenn zwischen ihnen und den Gläubigern vermittelt werden kann und es andere Auswege als die Privatinsolvenz gibt. Die Diakonie steht mit der Schuldner- und Insolvenzberatung an den Standorten Arnsberg und Meschede zur Verfügung, darüber hinaus können sich Hilfesuchende auch zu anderen Themen an die Beratungsstellen in der Region wenden.
Mit dem Programm „Altersvorsorge macht Schule.“ stellte Herr Dirk Brauns von der Deutschen Rentenversicherung Westfalen Lösungsansätze für ein gutes Auskommen im Alter dar. In einem Überblick brachte er die Interessierten zum Nachdenken nicht nur über die Vorsorgesituation der in der Beratung stehenden Klientinnen und Klienten, sondern auch über die eigenen Aussichten im Rentenalter. Wie wichtig ein privates Standbein in der Altersvorsorge ist, ließ sich unschwer an Statistiken und Beispielen erkennen. „Die Versorgung durch die gesetzliche Rente ist in Zukunft einfach nicht ausreichend“, so Dirk Brauns, „und an dieser Situation wird sich auch nichts ändern. Im Gegenteil, die Notwendigkeit, sich privat um eine zusätzliche Altersvorsorge zu kümmern, wird immer größer.“ Anhand von Berechnungen führte Dirk Brauns die Wirksamkeit der gesetzlichen Zulagen vor, auch bei geringen Eigenbeträgen kommen schon ansehnliche Beträge für die Rentenzeit zusammen. Die Deutsche Rentenversicherung bietet regelmäßig Beratung und Sprechstunden in verschiedenen regionalen Einrichtungen an.
Insgesamt war es also ein gelungener Vormittag, an dem die Beraterinnen und Berater aus den verschiedenen Institutionen sich gute Anregungen, Tipps und Basiswissen für ihre zukünftige Arbeit mit den Alleinerziehenden im HSK holen konnten.
Das nächste Forum mit dem Schwerpunkt „Kinder fördern und betreuen“ findet in Arnsberg statt.