„Schule der Zukunft“ heißt ein Projekt, bei dem es um spannende Lernorte vor der Haustür geht. Eigentlich ist Mittagsrast angesagt. Aber vor dem Schmaus steht die Arbeit: Eine hautnahe Erkundung des Philippstollens am Eisenberg. Pädagogen aus dem ganzen HSK haben dazu Helm und rote Schutzkleidung angelegt. Peter Menke und Günter Senger empfangen sie zur Befahrung mit einem herzlichen „Glück Auf!“
In zwei Gruppen führen sie die Besucher dann in den 700 Meter langen Bergschlauch. Der Philippstollen bildet den zweiten Programmpunkt einer Busexkursion, zu der im Rahmen der Lehrerfortbildung die Kampagne „Schule der Zukunft- Bildung mit Nachhaltigkeit“ eingeladen hat. Seit 2009 läuft diese Kampagne, der sich insgesamt 27 Schulen im HSK angeschlossen haben. Lehrer von 14 Schulen nahmen jetzt an der Busexkursion teil, die Friedel Schumacher, Koordinator des sogenannten Lernortenetzwerkes, und Horst Frese, Koordinator der Heimatbünde im Altkreis Brilon, leiteten.
Friedel Schumacher, Lehrer an der Hauptschule in Siedlinghausen und Fachmann für Umweltfragen an der Briloner Jugendherberge, macht sich stark für Heimaterkundung „vor Ort“. „ Wir müssen außerschulische Lernorte in originaler Begegnung erfahrbar machen und so zu einem neuen Heimatbewusstsein gelangen. Wir müssen unseren Schülerinnen und Schülern die Schätze unsere Region vorstellen und vermitteln. Sie müssen damit vertraut gemacht werden und können dann auch dafür Verantwortung tragen. Authentische Erlebnisse in den verschiedensten Lernorten haben das Ziel, schulische Entwicklungsprozesse zu unterstützen, um die Nachhaltigkeit in den Unterrichtsplänen zu stärken. Unsere Arbeit muss in die Schulprogramme einfließen. So können schülergerechte Angebote auf Klassen- und Wandertagen bzw. Klassenfahrten umgesetzt werden.!“
Mit der Kampagne versucht man, auch junge Pädagogen, die von auswärts in den HSK kommen, mit dem Reichtum dieser Region vertraut zu machen. Erst dann können sie ihr Wissen und ihre Begeisterung an die Schüler weitergeben. „Bei unserer jüngsten Exkursion hatten wir Lehrer, die noch nie auf den Bruchhauser Steinen waren“, erzählt Friedel Schumacher.
Nun, die angebotene Busexkursion, die übrigens von der Sparkasse unterstütz wurde, bot reichlich Gelegenheit, Eckpunkte im östlichen Hochsauerland kennen zu lernen. Im Heimatmuseum Wulmeringhausen informierten Luzi Zeppenfeld und Alfons Schmidt ausführlich über den heimischen Bergbau rund um die Grube „Gottesgabe“. Die Pädagogen waren besonders angetan von der Dokumentation des Kreuzwegs der Bergleute ins Elpetal.
Peter Menke und Günter Senger verstanden es eindrucksvoll, exemplarisch die Arbeit der Bergleute am Eisenberg vorzustellen. An den Bruchhauser Steinen übernahm Franz Klemann die Exkursionsgäste. Zuvor hatte sie Baron von Fürstenberg herzlich begrüßt. Praktische Arbeit mit Schülern in Sachen Umweltschutz konnten sie in der Jugendherberge Brilon erleben. Hier war Friedel Schumacher natürlich in seinem Metier.
Den Abschluss des Programms bildeten die Almequellen. 104 Quellen sprudeln hier förmlich aus dem Erdreich. Die teilnehmenden Pädagogen zeigten sich sehr zufrieden mit dieser Busexkursion. Ihre Erfahrungen vor Ort werden sicherlich in den Schulalltag einfließen.