„Die Mauer muss weg!“ Das war nicht nur im Olsberger Karneval des Öfteren ein Thema. Und damit meinten die Olsberger - und nicht nur die - jene Wand, die in der Konzerthalle Olsberg die Theke vom großen Saal abtrennt. Diese Wand erweise sich unter anderen auf Schützenfest als Stimmungsbremse, denn bekanntermaßen höre man kaum die Musik spielen, war immer zu hören.
Aber auch bei anderen Veranstaltungen in der Konzerthalle hat sich die Wand durchaus als störend erwiesen.
Ein variables System aus Türen- und Wandelementen wäre die Lösung. Nun scheint die besagte Wand schneller als erwartet zu fallen, wenn die Konzerthalle nach Schützenfest für mehr als 600 000 Euro saniert werden muss.
So hoch bezifferte der Geschäftsführer der Touristik- und Stadtmarketing GmbH, Andreas Rüther, die Summe, die investiert werden muss, um den bauordnungsbehördlichen Auflagen in Sachen Brandschutz Rechnung zu tragen. In der Summe enthalten sind zudem dringend erforderliche Reparaturarbeiten.
Erst die Überprüfung, ob besagte Wand nun eine tragende Wand sei, brachte die enormen Brandschutzmängel an den Tag. Es stellte sich heraus, dass die Stahlträger teilweise oder in Gänze nicht (mehr) über einen qualifizierten Brandschutz verfügen.
Das daraufhin von der Touristik und Stadtmarketing GmbH aufgestellte Brand-schutzkonzept ist nun die Grundlage für die erforderlichen Sanierungsarbeiten.
Brandlast verringern
In den vergangenen Wochen wurde zusätzlich mit Hilfe der Olsberger Vereine die Brandlast im Keller der Konzerthalle deutlich verringert. Eine Neuaufteilung des Hallenkellers mit Optimierung der Flucht- und Rettungswege ist ebenfalls Bestandteil der Sanierungsmaßnahmen.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass sich unter der Dachhaut im Thekenbereich Kondenswasser ansammelt, was bereits zu deutlichen Schäden an der Dacheindeckung führte. Und auch am Hallendach sind Schäden an den Schweißbahnen festgestellt worden, die nun ebenfalls mit beseitigt werden. Außerdem erhält das Dach erstmals eine Absturzsicherung, wie sie für Wartungsarbeiten notwendig ist.
Ferner muss im großen Saal die Lüftungsanlage ebenso saniert werden, wie Teile der Kanalgrundleitungen und die Elektroinstallation im Keller. Schließlich muss noch das mehr als 50 Jahre alte Aggregat im Kühlkeller ersetzt werden.
Darüber hinaus ist die schon seit Jahren aus finanziellen Gründen immer wieder verschobene Sanierung der Holztrennwand auf der Empore ebenfalls erforderlich, da in diesem Bereich die Anpassung der Lüftungsanlage Änderungen an der Trennwand mit sich bringt. Da bereits jetzt Sicherungsmaßnahmen an der Giebelwand der Südseite durchgeführt worden sind, müssen im Rahmen der Baumaßnahmen auch hier Teile erneuert werden.
Dickes Paket
Alles in allem ist das ein dickes Paket an notwendigen Maßnahmen, das zudem in einem überaus engen Zeitrahmen abgearbeitet werden müsse.
Um die gesamte Maßnahme, die nach Schützenfest beginnt und bis Mitte September abgeschlossen sein soll, vernünftig zu steuern, wurde der Hausvorstand als Baukommission eingesetzt. Die Schützenbruderschaft, die mit zwei Mitglieder des geschäfts-führenden Vorstands auch im Hausvorstand vertreten ist, hat schon signalisiert, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Stadt unterstützen werde.
Das hatte der neue Oberst der Bruderschaft, Dietmar Vollmer, bereits kürzlich in der Generalversammlung angekündigt und bereits für Hand- und Spanndienste sowie Spen-den geworben. Das werde von der Stadt dankend angenommen, so Bürgermeister Wolfgang Fischer und der Geschäftsführer der Touristik und Stadtmarketing GmbH, Andreas Rüther, der damit spekuliert, so die Gesamtkosten ein wenig senken zu können.