Olsberg. „Es gibt kein schlechtes Holz; es gibt nur schlecht aufbereitetes Holz“, antwortet Martin Schwarz auf die Frage, welche Holzart im Kaminofen am besten brennt.
Martin Schwarz ist gelernter Förster und ist heute im Fachbereich Holzwirtschaft des Landesbetriebs Wald und Holz NRW in Olsberg als Teamleiter tätig.
Er rät, beim Kauf von Brennholz darauf zu achten, dass das Holz auf jeden Fall gespalten ist. Zwar gebe es keine DIN-Norm für Brennholz, in der Regel seien die Scheite aber auf 33 Zentimeter Länge geschnitten. Entscheidung für die Qualität der Verbrennung ist laut Schwarz, dass das Holz möglichst klein gespalten ist und entsprechend viel Oberfläche hat. „Für eine effektive Verbrennung muss das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen möglichst groß sein“, sagt der Holzfachmann.
Nasses Holz brennt schlecht
Allgemein bekannt ist, dass nasses Holz schlecht brennt. Schwarz präzisiert die Faustregel: „Die Holzfeuchte soll nicht mehr als 22 Prozent betragen.“ Grundsätzliche gelte, dass nur trockenes Holz verheizt werden darf, sagt er. Das Verbrennen nassen Holzes belaste die Umgebung unzumutbar und schädige zudem Ofen und Abzug. Wer sich nicht sicher sei, ob sein Holz trocken genug ist, könne dies nachmessen lassen. „Viele Schornsteinfeger bieten diesen Service an“, sagt Schwarz. Das Messgerät sei wenig größer als eine Streichholzschachtel. Wer das selbst in die Hand nehmen wolle, könne Apparate zur Bestimmung der Brennholzfeuchte recht günstig im Handel erstehen.
Volker Holtkämper hat die Erfahrung gemacht, dass längst nicht alle Kunden die Holzmaße kennen, die beim Kauf von Brennholz zu beachten sind. „Beim Umrechnen von Raummeter in Schüttraummeter kommt bei den Verbrauchern regelmäßig Verwirrung auf“, sagt der Leiter des Fachbereichs Holzwirtschaft beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW und erklärt die Unterschiede: „Beim Raummeter ist das gespaltene Brennholz sorgfältig geschichtet. Der Hohlraum zwischen den Scheiten ist dabei möglichst klein. Beim Schüttraummeter werden die Holzscheite lose in eine Box von einem Kubikmeter Größe geschüttet. Hierbei ergibt sich verhältnismäßig mehr Hohlraum.“ Ein Schüttraummeter entspreche lediglich 0,7 Raummeter. Dies sei vielen privaten Holzkäufern nicht bewusst.
Nadelholz hat höheren Brennwert
„Einem Ofen ist gleichgültig, welches Holz er verbrennt“, sagt Schwarz auf die Frage, welche Holzart sich besonders gut für den Ofen eigne. Als klassische Brennholzarten nennt er Buche und Eiche, aber entgegen der verbreiteten Annahme hätten die billigeren Nadelhölzer einen geringfügig größeren Heizwert als Hartholzarten. Das liege an der „chemischen Zusammensetzung, unter anderem den Harzanteilen im Nadelholz“.
Holtkämper versicherte, dass moderne Holzöfen den Anforderungen des Umweltschutzes entsprächen. „Was Schadstoffausstoß und Wirkungsgrad betrifft, werden die in der Bundesimmissionsschutzverordnung genannten Mindeststandards in der Regel erfüllt“, sagt der Fachbereichsleiter. Schwarz und Holtkämper sind überzeugt, dass Holz auch in Zukunft ein günstiger Brennstoff sein wird. „NRW wird die Menge an Energieholz bis zum Jahr 2020 fast verdoppelt haben“, so ihre Prognose.
Infos unter www.wald-und-holz.nrw.de, bei den Forstverwaltungen oder dem Waldbauernverband
Volker Holtkämper (links) und Martin Schwarz vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW vor einem Container mitBrennholz