Innovationspreis Sauerland - Rosen wecken die Lust

Olsberg/Schmallenberg. Ihre Blüte betört das Auge und ihr Duft weckt alle Sinne: die Rose verzaubert. Mechtild Heidrich aus Assinghausen weiß das. Jedes Jahr nimmt die Zahl der Besucher ihrer Rosen-Liebhaberei zu. Sauerland Initiativ belohnt ihre Idee: Die 51-jährige bekommt für ihr Projekt Rosenbogen den mit 6000 Euro dotierten Innovationspreis Sauerland.

„Mein Herz schlägt mir bis zum Hals“, sagt Mechtild Heidrich. Die gute Nachricht ist noch ganz frisch. „Mit dem Preis habe ich nie gerechnet.“ Lohn für eine Idee, die vor 18 Jahren ihren Anfang nahm.

Das Ehepaar Helmut und Mechtild Heidrich kauft ein Fachwerkhaus in Olsberg-Assinghausen mit einem 1400 Quadratmeter großen Garten. 1995 entdeckt die gebürtige Meschederin und leidenschaftlich Hobbygärtnerin historische Rosen. „Der Duft der Rosen fasziniert mich.“

Und mit ihm wächst die Leidenschaft, sich der Königin der Blumen zu verschreiben. Unter dem Namen Rosenbogen eröffnet das Ehepaar im Juni 1997 eine kleine, aber feine Spezialgärtnerei. Skepsis begleitet die Heidrichs. Rosen im Sauerland? Schnapsidee? Bei dem Wetter?

Den Unkenrufen zum Trotz passiert es anders, als vermutet. Wo Rosen blühen, kommen Menschen hin. In Scharen. Das Dorf gilt unter Rosenfreunden als Insidertipp. Nur kurz. Mechtild Heidrich ist nicht unschuldig. Sie bringt die Rosenpracht zum Blühen. Assinghausen hat einen Rosenverein, Assinghausen ist seit Juli 2007 anerkanntes Rosendorf. Eines ist der früheren Hauptschullehrerin für Biologie und Englisch wichtig: „Ich züchte keine Rosen, ich handel mit den Pflanzen.“

Die Mutter von zwei Mädchen, 15 und 18 Jahre alt, pflanzt Rosen an, hegt, pflegt und verkauft sie. „Im Grunde genommen treffe ich für Rosenliebhaber eine Vorauswahl, sage, was wo wie gut wächst und habe eine Menge Erfahrung.“

Über die Qualität der Pflanzen können sich Rosenliebhaber seit März 2009, drei Kilometer von ihrem Wohnort entfernt, im Gutshof Schloss Bruchhausen, ein Bild machen. Hier, im Rosen-Zauberreich vor historischen Ambiente mit gemütlichem Café, weckt jeder Besucher sein ganz eigenes Dornröschen. „Oberstes Ziel für mich“, sagt Mechtild Heidrich, „ist die Gesundheit der Pflanzen. Ich spritze nicht.“ Zu ihren Favoriten zählen die Pflanzen, die blühwillig und frosthart sind. Im romantischen Rosengarten sind die Blüten zu bewundern. „Vorwiegend besucht uns älteres Publikum.“ Die Fachfrau gibt Ratschläge zur Pflege und zur Pflanzung. Ein Angebot, das ankommt, die Resonanz gibt ihr Recht: „Das Sauerland sollte sich nicht auf Ski-Tourismus und Weihnachtsbäume reduzieren lassen.“ Blumig weckt Mechtild Heidrich die Lust aufs Land im Sauerland.

Sauerland Initiativ bestärkt sie. Die Vorsitzende Karin Schulze bei der Preisverleihung im Besteckmuseum in Fleckenberg: „Sie hat mit Herzblut und Leidenschaft aus ihrem Hobby ein erfolgreiches Unternehmen mit touristischem Mehrwert gemacht.“