Olsberg/Köln. Herzlichen Glückwunsch, Frederik Köster! Der 32-jährige Olsberger Trompeten-Virtuose, Komponist, Arrangeur und Hochschulprofessor wird am 5. Mai in Bochum mit dem Echo-Jazz in der Kategorie „Instrumentalist des Jahres national” ausgezeichnet.
Ein Echo-Jazz-Preisträger kommt aus dem Sauerland, genauer gesagt aus Olsberg. „Ich habe ganz zuletzt davon erfahren. Meine Plattenfirma hat mich einfach nominiert. Aktuell habe ich dafür nichts getan, denn die CD ,Zeichen der Zeit' wurde schon vor zwei Jahren eingespielt.
Gedanklich sind wir schon wieder ganz woanders”, sagt Preisträger Frederik Köster, der bescheidene Wahl-Kölner. Der Echo sei eine Auszeichnung für die ganze CD und alle Musiker des Quartetts. „Ohne sie wäre das gar nicht gegangen. Wir sind ein lebendiger Organismus, befruchten uns gegenseitig musikalisch.”
31 Echos
Erstmals vergibt die Deutsche Phono-Akademie 31 Echos im Bereich Jazz. Frederik Köster ist damit in bester Gesellschaft u.a. mit Größen wie dem Saxophonisten Klaus Doldinger und dem Sänger Curtis Stigers. Für den Sauerländer Musiker, der seit dem neunten Lebensjahr Trompete spielt, aber auch auf der Gitarre und dem Klavier zu Hause ist, läuft es beruflich so richtig rund. „Ich mache Dinge, die mir Spaß machen. Ich muss mich nicht verbiegen, kann meinem Charakter und meinem Stil treu bleiben. Das ist einfach nur gut.” Auf Dauer habe eh nur das Bestand, was sich aus Aufrichtigkeit und Authentizität ergebe, sagte er.
Zahlreiche Konzerte stehen in „Freddys” Terminkalender. Dabei füllt er große Hallen gleichermaßen wie intime Clubs, ist gefragter Musiker in Fernseh- und Radiosendungen. Als Front- oder Sideman ist er sich auch für kleine Veranstaltungsräume nicht zu schade. Beim großen Blechbläserfestival „Sauerland Herbst” im Oktober wird er wieder mit von der Partie sein. In welcher Besetzung, ist noch nicht ganz klar. Erst vor kurzem stand Köster u.a. mit dem Schauspieler und Synchronsprecher Christian Brückner und einer musikalisch-literarischen „Odyssee-Inszenierung” auf der Bühne.
Sauerland-All-Stars
Auch ein weiteres Konzert mit den „Sauerland-All-Stars”, musikalische Wegbegleiter Kösters aus seiner Heimat, ist möglich. Einmal pro Woche sitzt der Ausnahme-Instrumentalist, der nach wie vor drei bis fünf Stunden am Tag übt, im Zug nach Osnabrück, wo er eine Professur für Jazz-Trompete an der Hochschule für Musik hat. Für Frederik Köster eine optimale Kombination: „Das, was ich dort vermittle, lebe und spiele ich selber. Als Dozent muss ich es aber verbalisieren und reflektieren. Dabei bekomme ich von den Studenten viel zurück.” Ihm gehe es nicht darum, den Schülern seinen Stil aufzuzwingen. „Ich kann den Studenten nur Fingerzeige geben und ihnen dabei helfen, herauszufinden, wie sie selber klingen wollen.”
Im Gegensatz zu manch anderen Musikern betreibt der gebürtige Olsberger keinen Kult um seine Trompete bzw. sein Flügelhorn. „Ein Instrument ist nicht mehr als ein Medium, eine Verlängerung meiner selbst. Mit ihm bringe ich die Musik zum Ausdruck, die aus mir selber kommt.” Und da steckt ganz bestimmt noch jede Menge in ihm...