„Großes Finale – mit dem absolut längsten Atem der Welt“
Mit einem fulminanten Konzert von Sergei Nakariakov mit dem Sinfonieorchester der Musikschule Hochsauerlandkreis endete am Sonntag in der Stadthalle Meschede der Jubiläums-Sauerland-Herbst. Vor fast ausverkauftem Haus konnte der russische Ausnahmetrompeter sich als akrobatischer Virtuose auf der Trompete und dem Flügelhorn präsentieren.
Die zehnte Auflage des Festivals hat gezeigt: Es war das bislang Erfolgreichste. Fast 8000 Musikinteressierte haben 25 Konzerte besucht, davon waren 15 ausverkauft. An den beiden Workshops haben über 130 Musiker aus ganz Europa teilgenommen. Das Sauerland war einmal mehr Treffpunkt der großen Stars der internationalen Brass-Szene.
Die Zahlen belegen es, der Sauerland-Herbst ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Schon vor 10 Jahren sagten die beteiligten Musiker, dass ihnen weltweit kein vergleichbares Brass-Festival bekannt sei. Von damals 7 Konzerten hat sich diese Zahl zum Jubiläum auf 25 gesteigert. Doch nicht nur die Zahl der Konzerte auch die Vielfältigkeit ist sicherlich einmalig. Dieses Jahr standen die Weltspitzen der Solo-Trompete im Fokus des Geschehens. Sei es James Morrison, der gefeierte Multi-Instrumentalist und Superstar aus Australien, der ehemalige „Canadian-Brassler“ Jens Lindemann, der in seiner skandinavischen Heimat wie ein Pop-Star gefeierte Ole Edvard Antonsen, der aus Olsberg stammende und kürzlich mit dem deutschen Jazz-Preis ausgezeichnete Frederik Köster oder der bereits erwähnte Sergei Nakariakov. Sie alle gaben im Sauerland umjubelte Konzerte die den zahlreichen Zuschauern noch lange im Gedächtnis bleiben werden.
Geistreich und entspannt, nicht selten humorvoll, aber dennoch höchsten Ansprüchen gerecht werdend, so hat der Sauerland-Herbst wieder einmal eine herbstbunte Vielfalt an Stilen, Epochen und Genres der Musik präsentiert: Bewährtes und Experimentelles, Berühmtes und Populäres, Fetziges in allen Facetten, frei nach dem Motto: Blech kann alles.
Die Künstler genießen merklich die Atmosphäre begeisterter Aufnahmebereitschaft. Sie sind überall willkommen – Firmen haben keinen Aufwand gescheut Fabrikhallen zum Konzertsaal „umzubauen“. Dörfer, Städte und Gemeinden fühlen sich geehrt, „Raum“ für das Festival anbieten zu können. Kirchen, Baudenkmäler, Autohäuser, örtliche Theaterspielstätten, brandneue Industriebauten: keine Tür bleibt den faszinierenden Klangwelten des Blechs verschlossen.
Erstmals im Sauerland-Herbst dabei war die aus dem Chiemgau stammende Formation LaBrassBanda. Sie präsentierten in der Arnsberg Kulturschmiede ihre unvergleichliche Mischung aus Balkanbeat, Reggae, Volksmusik, Funk, Dub und Dubidu. Live ist LaBrassBanda unschlagbar und beeindruckt mit spieltechnischer Raffinesse und Live-Power. Nach einem mitreißenden Konzert war die Begeisterung des Publikums unbegrenzt. La BrassBanda muss wieder zum Sauerland-Herbst kommen, das war die einhellige Meinung. Schließlich haben auch die Ausnahme-Musiker von Mnozil Brass vor 8 Jahren ihr erstes NRW –Konzert im weltgrößten Brass-Festival gegeben. Beginnt hier eine neue Erfolgs-Story im Sauerland-Herbst?
Apropos Mnozil Brass: 2 mal im Sauerland-Herbst, 2 mal in wenigen Tagen ausverkauft. Was gibt es da noch zu sagen? Zu erzählen gäbe es viel; ein glückliches Lächeln in den Gesichtern und donnernder Applaus war der Dank für diese denkwürdigen Auftritte in Hallenberg und Arnsberg.
Andere Musiker wussten sowohl beim Konzert als auch bei der sich anschließenden „After-Show-Party“ zu überzeugen. Bad Fredburg wird sicherlich noch lange an das ebenfalls lang im Voraus ausverkaufte Konzert von BozenBrass, die auf dem besten Wege sind zu einer Institution im Sauerland-Herbst zu werden, zurückdenken.
Ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltungsreihe sind und bleiben exzellente Workshops, die die Förderung der jungen Talente zum Ziel haben. Die „Internationalen Sauerländer Brass- Workshops“ haben sich parallel zu den Konzerten als zweite Säule des „Sauerland-Herbst“ entwickelt. Erstmals wurde Brass-Band-Workshop-Abschlusskonzert im offiziellen Festivalprogramm durchgeführt.
Der Sauerland-Herbst ist und bleibt ein Gemeinschaftswerk; er ist ein Paradebeispiel für die gelungene Zusammenarbeit in einer ganzen Region, in der über Stadt-, Kreis- und Landesgrenzen hinweg, mit dem Ziel einer optimalen Projektdurchführung bestmöglich, engagiert zusammengearbeitet wird.
2010 wird vom 16. Oktober bis zum 7. November der 11. Sauerland-Herbst präsentiert. Freuen Sie sich schon jetzt auf ein Konzertprogramm der Extraklasse und auf eine Festival-Atmosphäre, wie es sie nur im Sauerland geben kann.
10. Sauerland-Herbst bricht alle Rekorde
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