Viren machen keine Sommerferien

Das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises weist auf die Gefährdung sexuell übertragbarer Infektionen hin und bittet alle Urlauber, sich vor vermeidbaren Erkrankungen zu schützen. Der Wunsch nach einer unbeschwerten Zeit, netten Begegnungen und leichtherzigen Flirts ist für viele der Inbegriff eines schönen Urlaubs. Häufig verbinden sich damit die Vorstellung von Sommer, Sonne und fernen Ländern.Bei allem erotischen Knistern sollte allerdings nicht vergessen werden, sich zu schützen, wenn es darauf ankommt. Dr. Oliver Schäfer, Sachgebietsleiter des Sachgebietes Infektionsschutz und Umwelthygiene des Gesundheitsamtes gibt die Risikofaktoren und Schutzmaßnahmen, die es nicht nur im Urlaub zu beachten gilt, zu bedenken. „Die wesentliche Gefahr ist der sexuelle Kontakt mit unbekannten Personen“, sagt er und ergänzt, dass ungeschützter Geschlechtsverkehr schwerwiegende Folgen haben kann. Krankheitserreger wie Viren und Bakterien können übertragen werden und die unterschiedlichsten Erkrankungen hervorrufen. Trotz mehrheitlicher Heilbarkeit der sexuell übertragbaren Infektionen kann bei hinausgezögertem Arztbesuch und verspäteter Behandlung eine nachhaltige Schädigung des Organismus entstehen, warnt er. Die Infizierung mit HIV ist aber mit Abstand die schwerwiegendste sexuell übertragbare Erkrankung, da sie zwar medikamentös behandelt werden kann, aber bisher immer noch unheilbar ist.Vor allem in den Urlaubsregionen Südostasiens und Afrikas, aber auch zunehmend in Osteuropa ist die Zahl der HIV-Infizierten und der Neuinfektionen und damit die Gefahr der eigenen Infektion besonders hoch, erklärt der Aidskoordinator und Aidsberater des Gesundheitsamtes, Johannes Kleine, und weist zudem darauf hin, dass auch einige beliebte Urlaubsziele im Mittelmeerraum eine höhere Infektionsrate aufweisen als Deutschland. „Es kommen immer wieder Menschen zur Beratung und zum Test, die nach einem schönen Urlaub Zweifel haben, ob auch alles Gut gegangen ist, und heftige Ängste entwickelt haben“, erwähnt er aus seinem Beratungsalltag, „deshalb ist als wichtigste Schutzmaßnahme der Gebrauch von Kondomen angesagt, um damit auch den schmerzhaften oder - im Falle HIV- gar auch tödlichen Folgen einer sexuell übertragbaren Infektion zu entgehen“.Weitere Informationen und eine Beratung gibt es beim Gesundheitsamt unter Telefon 0291/94-4711.