Auer und Oberlinger präsentieren Texte von Mascha Kaléko

Eindrucksvoll und mit starker Präsenz las Schauspielerin Barbara Auer am Samstagabend, 04.10.2025, aus Mascha Kalékos Nachlassgedichten vor. In Begleitung der Blockflötistin Dorothee Oberlinger gab sie im Forum des Berufskolleg Olsberg aus dem Gedichtband „In meinen Träumen lautet es Sturm“ viel über das Leben der am 7. Juni 1907 in Chrzanów (heute Polen) geborenen deutschsprachigen Dichterin preis.

Als nichteheliches Kind mit Namen Golda Malka Aufen von der jüdisch-österreichischen Rozalia Chaja Reisel Aufen und des jüdisch-russischen Kaufmanns Fischel Engel geboren, floh Mascha Kaléko zusammen mit ihrer Mutter und Schwester Lea zu Beginn des Ersten Weltkrieges1914nachDeutschland, wo sie erfolgreich ihre Schul- und Studienzeit absolvierte. Im Scheunenviertel (ehemals Armenviertel von Berlin) aufgewachsen, beobachtete Mascha Kaléko bereits als Kind ihre Umwelt mit wachen Augen, hielt ihre Eindrücke in Gedichten fest. Mit pointiertem Witz und spöttisch-melancholischen Großstadtgeschichten wurde sie der Star in der Berliner Künstlerszene. Sie traf in den 1920er-Jahren genau den Ton der Zeit und wurde praktisch über Nacht berühmt. Ihre Lyrik im Berlin der Weimarer Republik war humorvoll, sozialkritisch, spiegelte die Sorgen und Nöte, aber auch die Wünsche und Sehnsüchte der ganz normalen Menschen in der Nachkriegszeit wieder.

Mascha Kaléko eroberte bereits mit 22 Jahren die Herzen der Leser mit ihrem Charme, ihrer Strahlkraft und ihrer Kritik. Ihre Verse handeln von Dingen die jeder versteht, von Liebe, Abschied und Einsamkeit, aber auch von Sehnsucht und Traurigkeit. Noch heute zieht die Dichterin, die vor 50 Jahren nach ihrer Flucht vor den Nazis in Zürich im Exil verstarb, ihre Leser und Zuhörer mit ihren Gedichten in den Bann, so auch im Berufskolleg Olsberg.

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Eindrucksvoll und mit starker Präsenz las Schauspielerin Barbara Auer am Samstagabend aus Mascha Kalékos Nachlassgedichten vor.

Bild oben: In Begleitung der Blockflötistin Dorothee Oberlinger gab Barbara Auer viel über das Leben von Mascha Kaléko preis.

Fotos: Claudia Metten