Bigge/Antfeld. In vielen Städten und Gemeinden ist derzeit ein Bild zu beobachten, das niemanden erfreut: Überfüllte Altkleidercontainer, um die sich Kleidung und Säcke stapeln. Doch warum kommt es überhaupt zu dieser Situation – und was kann dagegen getan werden?
Gründe für überfüllte Container:
Zum einen sorgen Insolvenzen und Kapazitätsprobleme bei Entsorgungsunternehmen dafür, dass Container nicht regelmäßig geleert werden. Hinzu kommt, dass durch Fast Fashion immer mehr Kleidungsstücke in Umlauf kommen – oft in minderwertiger Qualität. Gleichzeitig sind seit Januar 2025 Kommunen verpflichtet, Alttextilien separat zu sammeln. Das bedeutet, dass auch Heimtextilien oder nicht mehr tragbare Stücke im Container landen. All das führt zu einer spürbaren Überlastung der Sammelstellen.
Was gehört in den Altkleidercontainer?
Laut Gesetz zählen zu Alttextilien insbesondere:
Kleidung und Schuhe (tragbar und sauber)
Heimtextilien wie Bettwäsche, Handtücher, Tischdecken, Gardinen
Accessoires wie Gürtel, Taschen, Mützen oder Schals
Nicht in den Container gehören hingegen:
stark verschmutzte oder kontaminierte Textilien
zerrissene, völlig abgetragene Stücke, die nicht mehr verwertbar sind
Textilien mit elektronischen Bestandteilen (z. B. beheizbare Kleidung)
„Aktion Rumpelkammer“ als konkrete Lösung
Damit es in Bigge und Antfeld gar nicht erst zu überquellenden Containern kommt, lädt die Kolpingsfamilie Bigge zur traditionellen „Aktion Rumpelkammer“ ein, die halbjährlich stattfindet. Am Samstag, 4. Oktober 2025, ab 8 Uhr sammeln die Helferinnen und Helfer in der Ortschaft tragbare Kleidung, Schuhe und weitere Textilien direkt vom Straßenrand ein. Spendentüten werden in Bigge in den kommenden Tagen verteilt, alternativ können auch gewöhnliche Plastiksäcke verwendet werden. Weitere Spendentüten befinden sich in der Büchertauschbox auf dem Bigger Kirchplatz. In Antfeld stehen die bekannten Kleidersäcke bereits in der Kirche zur Mitnahme bereit. Zusätzlich können sie bei Arnold Schulte, Hambergstraße 27, abgeholt werden.
Durch diese gut organisierte Sammlung profitieren nicht nur die Umwelt und das Stadtbild – auch soziale Projekte profitieren hiervon. Die Erlöse aus den Abgaben fließen direkt in Projekte der Kolpingfamilien, die von der Jugend- und Familienarbeit über soziale Projekte reichen. So wird jeder Kleidersack zu einem wertvollen Beitrag – sowohl für Menschen in Not als auch für den Umweltschutz, da gebrauchte Kleidung sinnvoll weiterverwendet wird. Wer also seine Schränke entrümpeln möchte, hat hier die beste Gelegenheit, Gutes zu tun und gleichzeitig ein drängendes Problem zu entschärfen.
