125 Jahre - Jubiläumsfeier der Handwerkskammer

Hoher Besuch war am 05.09.2025 im Sauerland: Bundeskanzler Friedrich Merz war zu Gast bei der Handwerkskammer. Er zollte dem Handwerk Respekt und teilte persönliche Einblicke in seine Familie. In der Konzerthalle Olsberg feierte die Handwerkskammer (Hwk) Südwestfalen Geburtstag. Vor 125 Jahren legten die Handwerker der Region den Grundstein für die Interessenvertretung.

In der Konzerthalle Olsberg feierte die Kammer mit rund 640 Gästen aus Handwerk, Politik und Wirtschaft jetzt dieses Jubiläum. Ehrengast war Bundeskanzler Friedrich Merz. „Südwestfalen gehört auch deshalb zu den schönsten, wirtschaftsstärksten und lebenswertesten Regionen der ganzen Bundesrepublik, weil sie eine der handwerksstärksten ist – dazu möchte ich Ihnen ganz herzlich gratulieren“, wird Merz in einer Mitteilung der Kammer zitiert.

Der Bundeskanzler machte Sich in seiner Rede für die duale Ausbildung stark. „Die Ausbildung in einem Handwerksbetrieb ist für viele junge Menschen in Deutschland besser als der Irrweg einer akademischen Ausbildung, auf dem sie scheitern“, so Merz. In einer Talkrunde diskutierte er mit dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, dem HwK Präsidenten Jochen Renfordt und dessen Vize Michael Neuhaus über die Zukunft des Handwerks. In der Runde wird Merz sehr persönlich. Laut Welt sagte er: „Es ist eine Diskussion, die wir in den Familien führen müssen. Ich sage es an die Adresse der Eltern: Ganz ehrlich, hört auf, Euren Kindern zu sagen, dass der Mensch erst beim Abiturienten anfängt und erst als Akademiker seine Vollendung erfährt.“ Er spricht über seine Familie. Sein Bruder sei zur Berufsfachschule gegangen, habe es nicht bis zum Abitur geschafft. Eine Entscheidung seiner Eltern, für die sein Bruder „lebenslänglich dankbar“ gewesen sei.

Doch Friedrich Merz sprach auch andere Themen an. Laut Welt erklärte der Bundeskanzler „ungewohnt defensiv“, dass es Reformen der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungen brauche und einen „großen Handlungsdruck“ gebe. Die sozialen Sicherungssysteme müssten zukunftsfest gemacht werden. Grundlegende Reformen würde man im Herbst auf den Weg bringen. Beim Thema Migration schlug er kurz wieder den Bogen zurück zum Handwerk, sprach von „Erfolgsgeschichten“ in Betrieben, die Migranten als Auszubildende aufgenommen haben. „Wir brauchen die jungen Menschen“, sagte er laut Welt. Kurz darauf betonte er auch, dass die illegale Migration „weiter reduziert“ werden müsse.

HwK-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt überreichte Bundeskanzler Merz ein ganz besonderes Geschenk: eine vom Schmallenberger Kunstschmied Hubertus Dünnebacke aus Glas und Bronze gefertigte „Daumen hoch für das Handwerk“-Skulptur. Ein echtes Unikat, dass die besonderen Fertigkeiten des Handwerks auf künstlerische Weise in Szenesetzt.

Eintrag in das Goldene Buch

Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich während seines Besuchs im Hochsauerlandkreis auch in das Goldene Buch der Stadt Olsberg eingetragen. Der Eintrag von Friedrich Merz im Goldenen Buch der Stadt Olsberg war übrigens keine Premiere. Bereits im Jahr 2002 hatte er schon einmal in diesem Ehrenbuch unterschrieben – damals noch als Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, teilt die Stadt Olsberg mit.


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Bundeskanzler Friedrich Merz gratuliert der Handwerkskammer Südwestfalen zum 125-jährigen Jubiläum.

Foto: BORIS GOLZ BEN GOLZ