Eine digitale Zeitreise: Der Briloner Marktplatz jetzt und früher

Brilon. Ein neues Projekt des Museumsteams läuft derzeit auf Hochtouren. Die Idee ist es, den Marktplatz von Brilon vor 120 Jahren mit dem eigenen Smartphone, Tablet oder einer VR-Brille zu erleben. Genau das ermöglicht ein neues, spannendes digitales 3D-Projekt, das der Briloner Heimatbund-Semper Idem gemeinsam mit dem Museum Haus Hövener realisiert.

„Besucherinnen und Besucher können barrierefrei und modern in die Vergangenheit eintauchen und historische Geschichten auf eine völlig neue, interaktive Weise entdecken. So wird die Geschichte nicht nur erzählt, sondern erlebbar – für Jung und Alt, vor Ort und ganz unkompliziert mit eigenen Geräten“, betont Projektkoordinator Carsten Schlömer, Leiter des Museums Haus Hövener: „Ein Marktplatz ist ein geschichtsträchtiger Raum im Wandel der Zeit. Spannend ist auf den Abbildungen zu sehen, wie sich Gebäude, deren Bewohner und Tätigkeiten verändert haben.“

Dazu ergänzt Winfried Dickel, Vorsitzender des Briloner Heimatbundes-Semper Idem: „Ein ganz tolles Projekt, denn der Marktplatz zeigt, was Brilon ausmacht. Geschichte und Moderne sind hier vereint und mit dieser digitalen Zeitreise wird aufgezeigt, was es dort in den vielen Jahrzehnten an Veränderungen gegeben hat, wer dort alles ansässig war, Firmen und Unternehmen, die die Stadtgeschichte mitgestaltet haben, bis hin zum Rathaus, das den Stadtmittelpunkt seit Jahrhunderten prägt.“

Großes Lob kommt auch von Brilons Bürgermeister, der dieses Projekt nicht nur unterstützt, sondern auch weitere Ideen und Vorschläge eingebracht hat: wie eine weitergehende Zeitreise bis ins Mittelalter – digital natürlich leider ohne originale Fotodokumente aber basierend auf Unterlagen und anderen Dokumente.

Ein Marktplatz hat Zeitungscharakter

„Ein Marktplatz hat und hatte schon immer Zeitungscharakter“, betont Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch: „Er war das, was heute soziale Medien bieten, nur eben auf kleinem Raum.“ Das Herzstück des Projekts ist ein 3D-Panorama des Briloner Marktplatzes um das Jahr 1900. Es bietet eine realistische Zeitreise, bei der Nutzerinnen und Nutzer tief in den atmosphärischen Raum eintauchen können – ganz bequem und ohne Zugangshürden.

Die Projektidee hat auch die Sparkasse Mitten im Sauerland, die seit dem Bau der ehemaligen Sparkasse Brilon vor 125 Jahren kontinuierlich für ihre Kunden am Marktplatz vertreten ist, überzeugt. Sie unterstützt dieses kulturelle Vorhaben mit einer Förderung von 10.000 Euro. „Als regional verwurzeltes Kreditinstitut sehen wir es als unsere Verantwortung, kulturelle Projekte zu fördern, die Heimatverbundenheit stärken und neue Zugänge zur Geschichte schaffen“, erklärt Jürgen Hillebrand, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Mitten im Sauerland. „Das 3D-Projekt auf dem Briloner Marktplatz ist ein ideales Beispiel dafür, wie Tradition und moderne Technik miteinander verschmelzen können, um Menschen jeden Alters zu begeistern.“ 

Winfried Dickel unterstreicht: „So können alle Interessierten, unabhängig von Alter oder technischen Fähigkeiten, an der Geschichte teilhaben und das kulturelle Erbe des Sauerlandes auf innovative Weise kennenlernen.“

Welchen Stellenwert dieses Projekt hat, zeigt, dass es neben der Sparkasse auch maßgeblich von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung mit bis zu 40.000 Euro für die technische Umsetzung gefördert wird. „Wir sind mit Hochdruck an der Umsetzung“, erklärt Museumsleiter Carsten Schlömer und ergänzt abschließend: „Wir sind zuversichtlich zum Jahresende das Ergebnis präsentieren zu können.“

BriMarktpl2

Das Museumsteam, Jürgen Hillebrand (stv. Vorstand Sparkasse Mitten im Sauerland) sowie Bürgermeister Dr. Christof Bartsch laden ab dem Herbst zur digitalen Zeitreise ein.

Foto: Manfred Eigner