Tatjana Beinhauer ist eine erfolgreiche Formationstänzerin

Bestwig. Weltmeisterin ist sie schon und deutsche Vizemeisterin. Die Bundesliga gewann ihr Team vom 1. TC Ludwigsburg ebenso. Am 5. April 2025 wartet nun auf Tatjana Beinhauer, Formationstänzerin und gebürtig aus Nuttlar, womöglich noch ein Pokal in der eigenen Heimat: Sie ist eine von neun Nominierten in der Kategorie „Sportlerinnen des Jahres 2024“ bei der HSK-Sportgala, die der Kreissportbund in der Konzerthalle Olsberg ausrichtet.

Sieg bei der Weltmeisterschaft

Am 8. Dezember gewann die A-Mannschaft im Formationstanz des Ludwigsburger Tanzclubs die Weltmeisterschaft mit der Choreografie „Rise of the Black Swan“ nach Motiven von Tschaikowskys Schwanensee. Ganz vorne tanzte in Wien und bei allen anderen Auftritten der Saison: Tatjana Beinhauer mit ihrem Partner Nils-Arne Herold. „Ich liebe eure Tanznummer, die Choreografie, die perfekt angestimmte Musik, ihr seid sooo großartig!“ Ein Fan lässt seiner Begeisterung in einem Instagram-Post zum Weltmeisterschaftssieg der Mannschaft freien Lauf.  Wer bei Youtube „Rise of the Black Swan“ eingibt, kann den gesamten Tanz sehen. Es lohnt sich! Kommentatoren loben Geschwindigkeit und Linienführung der Tänzerinnen und Tänzer: „Jedes einzelne Paar einfach ein top Tanzpaar!“ Die Choreografie, wie der Schwan wirklich sichtbar wird, ist beeindruckend.

Der Beginn ihrer Passion

Mit dabei in Wien und zuständig fürs Catering der Mannschaft waren auch die Eltern der 31-Jährigen, Susanne Pohlner und Matthias Beinhauer. Von ihnen hat sie die Tanzbegeisterung in die Wiege gelegt bekommen, Vater Matthias ist Vorsitzender des TSC Olsberg. Beide sind seit langen Jahren als Turniertanzpaar unterwegs. „Meine Eltern haben schon getanzt, als ich klein war“, so Tatjana. In ihrem Heimatverein ist sie weiterhin als Social-Media-Beauftragte im Vorstand. So oft schafft sie es aber seit ihrem Umzug nach Baden-Württemberg im Jahr 2012 nicht mehr ins Sauerland. „Tanze ich weiter oder nicht?“, hatte sie sich damals gefragt. Denn sie wusste: Das wird kein Zuckerschlecken. „Tanzen in den höchsten Klassen des Amateursports erfordert Leidensfähigkeit und auch die Bereitschaft für den Leistungssport vieles zurückzustellen.“  Sie konnte dem immer wieder neuen Reiz der Tanzfläche nicht widerstehen und knüpfte über ihren damaligen Trainer Kontakte zum 1. TC Ludwigsburg, der in erreichbarer Nähe zu ihrem Wohnort Bretten trainiert. Im Herbst 2016 stand sie erstmals bei der deutschen Meisterschaft in Bamberg mit auf der Fläche.

Mit acht Paaren synchron

Der schwarze Schwan fliegt nicht von selbst. Es ist harte Arbeit, eine Choreografie von sechs Minuten – darunter 4:30 Minuten Bewertungsteil – mit acht Paaren absolut synchron einzustudieren. So ästhetisch und perfekt schließlich alles rüberkommt, es steckt viel Zeitmanagement hinter diesem intensiven Hobby: Vollzeitjob als Projektleiterin und fast tägliches Tanztraining, das geht nur mit guter Planung. Auch das passt. Ihre Mannschaft beschreibt die 31-Jährige als absolutes Organisationstalent, ihre Freunde loben sie für ihre Disziplin. Ja, Tatjana lebt für ihren Sport. „Wir trainieren im Schnitt 13 Stunden Formationstraining pro Woche.“ Beeindruckend ist, wie mühelos die Paare bei ihrem Auftritt von einem Standardtanz in den anderen wechseln.

Ihre Ziele für die Zukunft

„Die Goldmedaille der Deutschen Meisterschaft, das wäre noch was“, sagt die 31-Jährige, was ein Ziel fürs nächste Jahr sein könnte. Für die WM ist die Mannschaft durch ihren Bundesliga-Sieg bereits wieder qualifiziert. Ihr letztes Turnier in der Bundesliga-Saison mussten sie an und ausgerechnet beim Erzrivalen Braunschweig abtreten. Wegen eines erkrankten Tänzers waren sie beim Auftritt nicht vollzählig. „Der Weg war nicht immer einfach, aber unser Teamgeist und unsere Leidenschaft haben uns bis an die Spitze getragen“, so die Mannschaft. Jetzt drückt sie erstmal ihrer Kapitänin die Daumen und alle haben sicher auch aktiv online für sie gevotet. Für den 5. April in der Heimat. Und danach? „Die nächste Weltmeisterschaft wartet – und wir sind bereit!“ Dann vielleicht sogar mit einer „Sportlerin des Jahres“ im eigenen Team…

tsc tatjana beinhauer2025

Tatjana Beinhauer ist Formationstänzerin aus Leidenschaft: Zusammen mit ihrem Tanzpartner Nils-Arne Herold steckt sie viel Herzblut und Arbeit in den Sport.

Foto: privat