Bigge. Weiterer Schritt auf dem Weg zu einer Aufwertung und Stärkung von Bigge: Der Entwurf der Rahmenplanung „Bigge-West“ war jetzt Thema in der Sitzung des Ausschusses Planen und Bauen. In dem aktuellen Entwurf des Planwerks wurden auch zahlreiche Anregungen aus der Bürgerschaft berücksichtigt.
Hintergrund: Nachdem es mit dem Maßnahmenpaket des ZentrenKonzepts Olsberg (ZKO) gelungen ist, dem Olsberger Ortskern eine neue Qualität zu geben, soll in der Zukunft nun auch das Potenzial von Bigge stärker gehoben werden. Im Juni 2023 hatte dazu ein Bürgerforum stattgefunden, in dem Interessierte aus Bigge selbst ihre Ideen und Anregungen in den Planungsprozess einbringen konnten. Im Ausschuss stellte Sonja Pack-Hast, Geschäftsführerin des Planungsbüros WoltersPartner aus Coesfeld, den überarbeiteten Entwurf vor.
Die geplanten Kernmaßnahmen dabei: Die Umgestaltung der Hauptstraße mit erhöhter Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer sowie Buskaps statt -buchten, ein neuer Dorfplatz vor der Bigger St.-Martinus-Kirche mit teilweiser Öffnung der „Bieke“ sowie die Umgestaltung der Mittelstraße – unter anderem mit einer gepflasterten Mischverkehrsfläche im westlichen Bereich. Neu aufgenommen in das Abgrenzungsgebiet des Rahmenplans wurde das Areal der Elisabeth-Klinik sowie das Grundstück der St.-Martinus-Grundschule – beides hatte die Bezirksregierung Arnsberg vorgeschlagen. Durch die Aufnahme der Elisabeth-Klinik könnte eine Verbesserung des Gehweges entlang der Heinrich-Sommer-Straße angestrebt werden; mit der Umgestaltung des Schulhofes gäbe es die Möglichkeit, einen Spiel- und Freizeitpunkt für Kinder aus ganz Bigge zu schaffen.
Auch Anregungen aus dem Bürgerforum sind in den aktuellen Entwurf eingeflossen – zum Beispiel der Vorschlag, die Bordsteine der Bürgersteige im Bereich von Querungshilfen abzusenken, um so eine Barrierefreiheit zu erreichen. An der Zufahrt zur Schule an der Ruhraue könnte auf der nördlichen Straßenseite ein Fußweg angelegt werden – die Parkplätze auf der Südseite sollen dabei erhalten bleiben.
Auf großen Rückhalt im Bürgerforum stieß die Idee, die „Bieke“ in Teilbereichen zu öffnen und Sitzstufen zu schaffen – auf diese Weise könne die Aufenthaltsqualität deutlich aufgewertet werden. Auch ein Dorfplatz an der Kirche könne neue Impulse für Orts- und Vereinsleben bieten. Vorgeschlagen wurde in diesem Zusammenhang auch, den Weg hinter der Kirche aufzuwerten und eine Beleuchtung zu schaffen – auch diese Idee soll in den Detailplanungen berücksichtigt werden.
In einem nächsten Schritt werden nun die Fraktionen den Entwurf des Rahmenplans beraten – entschieden werden soll dann voraussichtlich in der Sitzung des Stadtrates am 22. Februar. Ziel ist es, - nach entsprechenden Beschlüssen des Stadtrates - im Herbst einen Antrag auf Fördermittel zu stellen. Bis dahin sind allerdings für das Team des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung noch einige Aufgaben zu erledigen: Weitere Planungsschritte müssen beauftragt und für den Förderantrag eine erste Kostenaufstellung der umzusetzenden Maßnahmen erstellt werden. Auch das bestehende Stadtentwicklungskonzept (INSEK) aus dem Jahr 2018 muss für den Teilbereich „Bigge-West“ fortgeschrieben werden.
Bürgermeister Wolfgang Fischer macht deutlich, dass es bis zu einer Umsetzung der geplanten Maßnahmen noch ein weiter Weg sei: Gespräche mit HSK als Straßenbaulastträger und Bahn seien ebenso notwendig wie die Einbindung von privaten Eigentümerinnen und Eigentümern. Wolfgang Fischer: „Das ist – bildlich gesagt – kein Sprint, sondern ein Marathon.“