Incoolsion in Olsberg

Jugendliche der Förderschule an der Ruhraue wachsen mit ihrem Filmprojekt über sich selbst hinaus. Sie schrieben Drehbücher, spielten als Schauspielerinnen und Schauspieler ihre selbst erfunden Rollen und präsentierten damit eine Botschaft, die allen Beteiligten am Herzen lag: „Wenn wir uns gegenseitig helfen, dann schaffen wir (fast) alles!“

Und mit dieser Einstellung wurden auch die Drehtage zu ihrem selbsterfundenen Film ein voller Erfolg. Die Film AG der Schule an der Ruhraue hatte – begleitet durch den Ensible e.V. in seiner Funktion als Stützpunkt für Jugendkultur in NRW – über Monate hinweg gearbeitet und sorgte nun an zwei Tagen im November 2022 zusammen mit ihren über 130 Mitschülerinnen und Mitschülern für ein noch nie dagewesenes Highlight in ihrer Schullaufbahn.

Dabei standen die jungen Menschen mit ihren Besonderheiten und Herausforderung im Mittelpunkt des Geschehens. „Es war sehr schön, abwechslungsreich, nicht nur der Tag heute, sondern die ganze AG“, erinnert sich Valentin (13) nach Abschluss des Drehs. „Das war echt toll, das ganze Projekt“, stimmt ihm sein Mitschüler Felix (14) zu. Die Förderung für das Projekt der Jugendlichen hatte der Regionalverein der LEADER- Region Hochsauerland über die Regionale Kulturpolitik Sauerland und das Kulturministerium NRW erhalten. Weitere Partner des Projektes sind die Sparkasse Hochsauerland und die Stadt Olsberg: „Mir ist wichtig, dass niemand ausgeschlossen wird“, bringt Bürgermeister Wolfgang Fischer seine Haltung zum Thema Inklusion zum Ausdruck und bestätigt: „Deshalb ich möchte mich bei allen von euch, die uns in diesem Gedanken unterstützen, herzlich bedanken.“ Im Rahmen des geförderten Filmprojektes wurden innerhalb von zwei Drehtagen mehrere besondere Orte in Olsberg eingebunden. Darunter auch das Rathaus mit Bürgermeister Wolfgang Fischer als Ehrengast auf der Filmbühne.

„Es ist ergreifend, mit welcher Inbrunst die Kinder dabei waren, wie lange und geduldig alle auf ihren Einsatz gewartet haben. Das war echt toll“, schwärmt Benedikt Abel, Schulleiter der Schule an der Ruhraue, von seinen Schülerinnen und Schülern. „Alles war spannend, es war eine neue und schöne Erfahrung“, erklärt die AG- Teilnehmerin Naomi (12) ihr Durchhaltevermögen an den Drehtagen. „Die Jugendlichen konnten nicht nur kennenlernen, wie nach und nach ein Script entsteht, sondern nebenbei auch ganz praktische Dinge wie zum Beispiel was es bedeutet warten zu müssen, wenn Szenen wiederholt werden müssen. Oder dass ein Dreh draußen im November eine Thermosflasche Tee unabdingbar macht“, erzählt Falko Schönian vom Ensible e.V., Regisseur des Kurzfilms, von der umfassenden Qualifikation im Rahmen des Kreativprojekts.

Das Konzept zu dem Film wurde von einer Kunstpädagogin entwickelt und schaffe durch die Einbindung animierter Elemente den Spagat zwischen unverblümter Realität und einer mutigen Vision, so Schönian. „Davon, und wie wir es schaffen, uns aktiv für Miteinander statt einen Gegeneinander zu entscheiden, erzählt der Film“, fasst der Regisseur zusammen und ergänzt: „Seit den Sommerferien wurde die Idee von den Schülerinnen und Schülern mit Leben gefüllt.“ Besonders wichtig war des den Teilnehmenden der Film AG, allen Mitschülerinnen und Mitschülern die Teilhabe an dem Projekt zu ermöglichen. Die gezeigte Vielfalt der jungen Menschen auf der Förderschule mache deutlich, wie wertvoll die Anerkennung und Wertschätzung von Besonderheiten ist und dass diese bei der aktiven Teilhabe an Kulturprojekten eine Bereicherung darstellen, wie die Jugendlichen der AG immer wieder deutlich machten. Selbst für diejenigen, die keine Einwilligung erhalten hatten, fotografiert zu werden, hatte die AG eine Idee: Auf bunten Papieren verewigten sie ihre Handabdrücke und wurden so Teil des Drehs. Diese Idee stelle unter Beweis, dass mit individueller Lupe für einzelne Gegebenheiten niemand ausgeschlossen werden müsse, bemerkte die erweiterte Film- Crew bestehend aus Schulleiter Abel, Bürgermeister Fischer und dem Ensible- Team. Für die Jugendlichen stehe jedenfalls fest, dass der Dreh das Highlight in diesem Herbst war:

„Ich fand das ganze Filmen toll und überhaupt dabei zu sein!“, verabschiedet sich Gina (11) voller Vorfreude auf den fertigen Film. Das Filmprojekt ist Teil der mehrfach ausgezeichneten Jugendkulturinitiative „Youth and Arts“ des Schmallenberger Ensible e.V. und wird als Modellprojekt gefördert von der REGIONALE 2025.

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Fotos: KK

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